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Bruckner - Schumann - Mahler - Wolf |
Anton Bruckner Messe d-moll für Soli, Chor und Orchester Robert Schumann "Nachtlied" für Chor und Orchester op. 108 Gustav Mahler Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" für Mezzosopran und Orchester Hugo Wolf Gedichte von Eduard Mörike für Mezzosopran und Orchester Barbara Klumpp - Sopran / Christine Müller - Mezzosopran / Steffen Doberauer - Tenor / Yo Chan Ahn - Bass Camerata viva Tübingen / Leitung: Hanns-Friedrich Kunz Schwäbisches Tagblatt, 22. März 2005 Romantisches Weben Der BachChor in der Tübinger Stiftskirche TÜBINGEN (ach). Der Tübinger BachChor und sein Leiter Hanns-Friedrich Kunz haben dem hiesigen Konzertpublikum manche romantische Rarität geboten, die aus den Programmen verschwunden ist: Den Auftakt machte am Sonntag in der Stiftskirche Robert Schumanns eindringliches Nachtlied" für Chor und Orchester op. 108. Beschwörend drängte die Camerata viva Tübingen im Vorspiel, von fast 100 Chorstimmen weitergeführt. Nicht weniger verdienstvoll war das Unternehmen, die von Chromatik durchsetzte d-moll-Messe Anton Bruckners einzustudieren. Das Ergebnis war eine beeindruckende Intonationssicherheit und ein sinnlich üppiger Chorklang. Bruckners erster Messe eilt das Urteil voraus, sie stehe in Originalität und Prägnanz den beiden späteren Schwesterwerken nach. Diese Kritik konnte die Aufführung zwar nicht ganz ausräumen, aber der BachChor machte deutlich, wo die Stärken des 1864 erfolgreichen Werks liegen: In harmonisch gesättigten schönen Crescen-do-Momenten, wenn sich über das von Seufzern und romantischem Weben" belebte Orchester der Chorklang wie eine Kuppel wölbte. Strahlende Farben und ein ungekünstelter Empfindungsreichtum nahmen für den Vollklang ein, wenn sich die Stimmen auch manchmal stark mischten und zu wenig transparent waren. Das Solistenquartett (Barbara Klumpp, Sopran; Christine Müller, Mezzosopran; Steffen Doberauer, Tenor; Yo Chan Ahn, Bass) setzt Bruckners Werk nur sporadisch als Stichwortgeber" ein. Allein im hell durchleuchteten, noch ganz mozartischen" Benedictus gönnt es ihnen einen längeren Auftritt. Manche der rund 600 Zuhörer lockten die vier abseits der großen Konzertsäle kaum zu hörenden Orchesterlieder für Solo-Mezzosopran in die Stiftskirche. Die Weilheimer Künstlerin und Gesangspädagogin Christine Müller wurde denn auch mit herzlichem Beifall empfangen. In zwei von Wolfs Mörike-Vertonungen sowie in Mahlers Das irdische Leben" und Urlicht" aus Des Knaben Wunderhorn" war eine Stimmkultur, eine exakte Arbeit an feinsten Nuancen zu erleben, wie man sie selten im Konzertleben findet. Als Zugabe wurde Schumanns Nachtlied" wiederholt, das zu Beginn unter den Möglichkeiten geblieben war. So war der konsonantenreiche Text (ziehst du den schützenden Kreis") nun sauberer artikuliert. |
Veranstaltungsort: Stiftskirche Tübingen | Datum: 20.03.2005 |